Jahresrückblick musikalischer Leiter – Saison 2017 / 2018

11.11.2017:

Elfter Elfter 2017, Uhrzeit: 11:11Uhr; Tatort: Frastanz, genauer: Lebenshilfe. Die Anklageschrift liest sich wie folgt: bunte, in Leo-Zebra-Fetzen gekleidete Männer und Frauen eröffnen die fünfte Jahreszeit ohne Rücksicht auch Trommelfelle (Wortspiel) und / oder Müdigkeitserscheinungen. Ok, ganz so schlimm war es dann doch nicht, und angeklagt wurden wir auch nicht, aber, laut war’s schon. Unser erster Halt anlässlich der Faschingseröffnung war in Frastanz, bei der Lebenshilfe. Gemeinsam mit den Schneggahüslern durften wir abwechselnd die neugeprobten Songs präsentieren – lief noch nicht alles ganz so rund, war aber ziemlich egal, Spaß hatten wir allemal.

Weiter ging‘s um kurz vor drei in Bregenz, bei den örtlichen Wasserplätschlern. Nach einem Auftritt bei gefühlten 39 Grad Plus und einigen durchaus beachtenswerten Tanzeinlagen mussten wir aber bereits zur nächsten Station. Die Emser Palast Tätscher luden ein, und wir folgten ihrem Ruf. In Hohenems war’s zwar sehr schön, allerdings auch wieder mal sehr heiß. Ein erstes Mal traf man hier auch wieder all die Gesichter, die man über die faschingsfreie Zeit zwar nicht unbedingt vermisst, aber sich dennoch freut, wenn man sie alle wieder sieht. Doch – und der aufmerksame Zuhörer erkennt den sich immer wiederholenden Tenor dessen, was vorgelesen wird – auch hier war ein längeres Verweilen lediglich Wunschdenken. Der nächste Auftritt fand in Götzis statt. Die Lumpamusik lud ein, präsentierte ihr neues Kostüm, und auch so, in meinen Augen ein gelungenes Jubiläumsfest. Grande Götzis.

Als letzter Stopp für den heutigen Tag war der Besuch beim Rankler Kleeblatt fixiert worden. Dort war’s dann auch, vielleicht der späten Stunde zuzuschulden, ein wenig träge. Doch die Videowall war mein persönliches Highlight des Abends bzw. des Tages.

Um den ganzen Abend in Stichworten Revue passieren zu lassen: Spielerisch sehr zufrieden, die Laune war allzeit gut und heiter, und obwohl wir gute 16 Stunden unterwegs waren, war niemand verloren gegangen und niemand hatte sich zu sehr dem Alkohol gewidmet. Das ist gut so.

Ein Dankeschön an dieser Stelle auch an Sebastian, der hat uns ein paar Mal gefilmt und am Ende ein nettes Video daraus gemacht.

 

05.01.2018: Satteins und altes Hallenbad

Das neue Jahr kann wohl kaum besser beginnen, als mit Fasching. Naja, vielleicht ein wenig unwahr, aber darum geht’s nicht. Satteins ist Jahr für Jahr in fixer Termin in unserem Tourkalender. Zu Recht wie ich finde, hier trifft sich alljährlich die Vorarlberger Guggamusik Szene in einem sehr privaten und intimen Rahmen. In Satteins ist es für viele Vereine der erste, wirklich ernst zu nehmende Auftritt des Jahres. Auch für uns war der Auftritt in Satteins ein erstes, vorsichtiges Herantasten an die geforderte, erwünschte und beizubehaltende Leistung.

Im weiteren Verlauf des Abends stand noch ein Auftritt im alten Hallenbad in Feldkirch an, die Narrakarrazücher luden zum Jubiläum. Trotz relativ später Stunde war der Auftritt äußerst gut besucht, und ich denke für den ein oder anderen war dieser Auftritt sicherlich das Erste von vielen Highlights des Jahres. Nicht nur auf der Bühne sondern auch vor der Bar konnten im Anschluss einige ihr Können unter Beweis stellen.

  

06.01.2018: Emser Faschingsopening

Tags darauf war Samstag, und das Faschingsopening im Tennis Event Center in Hohenems stand auf dem Programm. Dem Vorabend geschuldet waren einige Mitglieder sicherlich froh, dass wir tagsüber kein Programm hatten und uns erst abends trafen. Wir waren früh genug vor Ort um uns die anderen anwesenden Musikvereine anzusehen ehe wir selbst spielen durften. Wie jedes Jahr war die Veranstaltung äußerst gut besucht, und dass, obwohl der eigentliche Faschingsbeginn in Vorarlberg mit dem Landesnarrentag datiert ist. Hohenems war schön, nächstes Jahr hoffentlich wieder.

 

13.01.2018: Klostertaler GuggaOpenAir & Feuerzauber Vandans

Eine Woche später stand das große Kolsteratler Gugga Open Air am Programm. Da terminlich verhindert, muss ich mich hier auf die Berichte der anderen Mitglieder stützen und verlassen. Als ich den einen oder anderen also fragte, wie es war, war die erste Antwort zumeist folgende: es war kalt. Ich hab nachgesehen, die Tiefsttemperatur lag bei minus 9 Grad, die Höchsttemperatur bei minus 4 Grad Celsius, ihr habt mein vollstes Verständnis, das war kalt. Trotzdem habt ihr brav gespielt und Danke auch an Markus, der mich wie auch die letzten Jahre zuvor immer vertritt, und das mit Bravur, danke dafür!

Doch, gefühlt noch kälter, ging es abends beim „Feuerzauber Vandans“ noch einmal zur Sache. Gleich zwei Mal durften wir uns die Finger wärmen, abwechselnd mit den Staaplattaflözer aus Satteins. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass es eine Vielzahl von Mitteln gegen Kälte gibt: mehr anziehen, Handschuhe, Bewegung oder irgendwo hineingehen – eine sicherlich bewährte Methode gegen Kälte ist das Wärmen von innen. Unser Kassier Mathias hat sich das zu Herzen genommen – danke nochmals für die Vereinsrunde! : )

 

14.01.2018: Landesnarrentag Lauterach

Wie jedes Jahr ist der Landesnarrentag als Mitglied des Verbands Vorarlberger Fasnatzünfte- und Gilden ein Pflicht- sowie auch Fixtermin. Dieses Jahr stieg die Sause in Lauterach. Und auch wenn die gemeinsame Klangwolke aller anwesenden Guggamusiken des VVF wohl etwas in die Hose ging, so war der anschließende Umzug meiner Meinung nach einer der schönsten und am besten besuchten Umzüge des ganzen Jahres. Spätestens ab diesem Auftritt merkten auch unsere Neumitglieder dass ein Umzug wiederum etwas anderes ist, als es ein Auftritt auf irgendeiner Bühne vielleicht ist. Laufen, Spielen, Leute beobachten und mich ansehen gleichzeitig, das fordert Koordination und Konzentration. Aber, das habt ihr alle gut gemacht. Im Anschluss an den Umzug folgte wie immer ein kleines Platzkonzert. Spontan fanden sich drei Musikvereine, die sich die Bühne teilen wollten und so wurde ein musikalischer, gemeinsam Ausklang des Tags eingeleitet.

 

20.01.2018: Monsterkonzert der Emser Palast Tätscher

Ungelogen jedes Jahr eines meiner persönlichen Highlights: das Monsterkonzert der Emser Palast Tätscher in Dornbirn. Nicht nur die Vorfreude auf das immer gut besuchte Platzkonzert im Herzen Dornbirns, sondern auch die Vorfreude auf das abendlich stattfindende Monsterkonzert in der Messehalle ließen mich meine Mundwinkel konstant oben halten. Das Monsterkonzert in Dornbirn ist immer eines der Highlights in meinem Faschingskalender. Nicht nur die atemberaubenden ausländischen Guggamusiken imponierten mir, auch, und natürlich im Hinblick auf unsere Jubiläumssaison 2019, imponierte mir die Organisation der Veranstaltung, ich denke, da können wir uns ein Beispiel nehmen. Diesmal klappte sogar die geplante Klangwolke mit allen anwesenden Guggamusiken des VVF einwandfrei – alles in allem ein gelungener Abend. Hier konnte, wer wollte, auch mal jeder seine Trinkfestigkeit unter Beweis stellen, da unser spielerisches Können nach 21:00Uhr nicht mehr unter Beweis gestellt werden musste. Schön wars‘.

 

21.01.2018: Umzug Vandans

Auch im Leben eines Faschingsvereins gibt es solche und solche Tage – der 21. Jänner dieses Jahres war wohl ein solcher. Bei widrigsten Witterungsbedingungen (orkanartige Windböen, sibirische Kälte und nicht enden wollender Schneefall) traten wir trotzdem den weiten Weg ins Montafon an. Ob das jetzt auch Spaß machte ist, so glaube ich, Ansichtssache. Überdies waren wir vor dem Umzug noch schnell bei der Golmerbahn, wo wir erneut unser Programm zum Besten geben durften. Mitgemacht haben da auch unsere Freunde aus Frastanz und die gern, aber zu wenig gesehenen Latschasorri aus Partennen. Vandans ist für mich allerdings ein gutes Beispiel, um auf die Vorarlberger Weisheit, deren Wahrheitsgehalt sich mir erst jetzt Volkommen erschließt, hinzuweisen - „Heasch wella? Schleack Kealla!“. Guggamusik ist und bleibt nun mal ein „Outdoor Sport“ und Witterungsbedingungen kann auch unser Martin nicht beeinflussen. 

 

26.01.2018: PfützaMania Guggaball

Freitagabend, alle motiviert, ein langes Wochenende stand bevor. Den Anfang machten wir in Lochau, bei unseren Freunden, den PfützaPfieffa. Die haben wieder ihre tolle Veranstaltung – „PfützaMania“ – ins Leben gerufen, und so durften wir sowohl am Freitag als auch am Samstag in die Bodenseegemeinde fahren, um dort ein wenig Musik zu machen und Leute zu treffen. Unser Auftritt war um halb zehn Uhr abends, danach stand jedem Mitglied der restliche Abend zur freien Verfügung.

 

27.01.2018: Pfütza Mania in Bregenz:

Einen Tag später, bei gutem Wetter, machten wir uns wieder auf in Richtung Bodensee. Diesmal in die Vorarlberger Landeshauptstadt. Leider war unsere Betreuerin nach einer durchzechten Nacht wohl nicht „on top of her game“, aber, das machte nichts, wir waren nicht das erste Mal hier. Zielorientiert steuerten wir in Richtung Aufstellung des Umzugs und wussten direkt (wohl noch im Gedächtnis vom letzten Jahr) wo die Stammkneipe des Vertrauens örtlich angesiedelt war. Nach dem einen oder anderen Frühstücksgebräu ging dann auch schon der Umzug durch Bregenz los. Einer der akustisch ansprechendsten Umzüge im Land Vorarlberg, der Hall der hohen Altbaugebäude und die Enge der einzelnen Gassen und Passagen bieten eine erquickende Akustik. Im weiteren Verlauf des Tages spielten wir noch das eine oder andere Mal an unterschiedlichen Plätzen, verteilt über die gesamte Fläche des Stadtkerns. Unter anderem, ein weiteres Mal mit allen anderen VVF-Guggamusiken unser einstudiertes Lied.

Danach blieb ein wenig Zeit um sich mal gegen den Hunger zu wehren, das tat nicht nur gut, sondern war auch der Nüchternwerdung einiger Mitglieder sehr dienlich. Wir mussten ja später nochmal ran. Genauer: um 20:30Uhr war unser letzter Auftritt des Tages wiederum in Lochau, dort, wo wir auch bereits tags zuvor einen Auftritt hatten. Sicherlich nicht unser Glanzstück der Saison, aber: durchgezogen.

 

28.01.2018: Umzug Rungelin         

Einige hatten die vorangegangenen Tage sicherlich noch spürbar in den Knochen, als wir uns beim neuerlichen Schminken wieder sahen. Doch, Jammern hilft nichts, die Show muss ja bekanntlich weitergehen und deshalb fuhren wir am letzten Tag des Wochenendes wieder in die entgegengesetzte Richtung, nach Bludenz, oder genauer: nach Rungelin. Nach dem äußerst steilen Anstieg zur Startaufstellung hieß es Zeit tot schlagen. Die einen taten das mit Karten spielen, die anderen taten das mit Bier trinken, wieder andere taten das mit dastehen und Däumchen drehen. Als es dann losging, war ich doch überrascht von der hohen Zuschaueranzahl. Der Weg allerdings ist ohnehin bereits sehr eng, und da es keine Absperrungen zu den Zuschauern und / oder den Kindern am Straßenrand gibt, ist das ganze doch ein wenig zu eng. Die Konzentration lag mehr darauf, niemandem mit seinem Instrument zu nahe zu kommen, als darauf, was man zu spielen hat. Verständlich, aber deshalb nicht weniger ärgerlich. Der anschließende Auftritt war gekonnt gemacht und ohne weitere Zwischenfälle.

Für alle Neumitglieder: Drei Tage Fasching am Stück – check.

 

03.02.2018: Umzug Vaduz und Monsterkonzert Feldkirch 

Eine Woche später waren wir erstmals im Jahr 2018 zu Gast im Ausland, Vaduz hieß das Ziel, ein uns bereits vertrauter Umzug. Ehe wir allerdings die Aufstellung erreichten, musste unser Kassier seine enorme Ästhetik und Beweglichkeit unter Beweis stellen, als er urplötzlich, schildkrötenartig auf seinem Schlagzeug lag und zweifelsohne Probleme hatte, wieder auf die Beine zu finden. Aber auch dieses Malheur wurde ohne weitere, oder gar bleibende Schäden überwunden.

Der Umzug selbst war wie die Jahre zuvor gut besucht, allerdings in gewissen Teilbereichen zu eng. Überdies machte Christoph seine Finger mit dem Rand seiner Pauke vertraut, was zu einem weiteren Zwischenfall führte (da war ganz schön viel Blut). Doch, der Meister des Zähnezusammenbeißens ließ sich nicht aus der Ruhe bringen – zumindest noch nicht : ).

Nach all diesen Aufregungen tat eine heiße Mahlzeit in Feldkirch erst recht gut. Überdies mussten wir im Verlauf des Monsterkonzerts in Feldkirch gleich vier Mal spielen, auch deshalb tat die Stärkung gut. Aufgrund von übermäßigem Nahrungskonsum und des Fehlens eines Diarrhömittels musste Christoph das Monsterkonzert frühzeitig verlassen („A Rüscherle hätt wohrschinlich gholfa, Christoph“). Doch auch das brachte uns nicht aus der Ruhe. Gekonnt wurde Auftritt für Auftritt bewältigt, und gegen 01:00Uhr nachts konnten auch wir unsere Instrumente wieder in den Bus geben. Die Müdigkeit war allen deutlich anzumerken, dennoch, vereinzelt wurde die Nacht zum Tag gemacht.

 

 

04.02.2018: Umzug Feldkirch

Gleich zwei Geburtstagskinder waren unter unseren Reihen, am Tag des Feldkircher Umzugs. Doch, zurück zum Thema. Feldkirch ist jedes Jahr einer meiner persönlichen Lieblingsumzüge. Es mag wohl mit der Akustik in der Altstadt zu tun haben, aber es gibt keinen anderen Umzug, der so klingt, wie es Feldkirch tut. Auch die Zahl der Besucher ist Jahr für Jahr eine Überraschung bzw. Balsam für die Seele. Feldkirch hat auch den Vorteil, dass man keinen zwei Minuten gehen kann, ohne irgendeinen Menschen zu kennen, zumindest geht es mir da so, und auch das macht für mich den Fasching aus.

Alles in allem war das Wochenende in Feldkirch meines Erachtens ein Erfolg durch und durch.   

 

08.02.2018: Monsterkonzert Eschen

Die Hauptfasnacht läuteten wir im benachbarten Fürstentum ein, am Monsterkonzert in Eschen. Seit Jahren war es eines unserer ‚großen‘ Ziele, endlich mal in Eschen spielen zu dürfen, heuer war es endlich soweit, und wir hatten riesen Spaß. Angefangen bei der guten Organisation bis hin zum Publikum und der spielerische Leistung ein durch und durch zufriedenstellender Abend.

 

09.02.2018: Monsterkonzert Buchs und Madhous Altach:

Tags drauf dann direkt die nächste Premiere, wir waren in der Schweiz zu Gast, in Buchs um genauer zu sein. Dort spielten wir in der Einkaufspassage auf einer durchaus ungewöhnlichen, aber dennoch ansprechenden Bühne. Ich denke, wir haben einen guten Eindruck hinterlassen.

Im Anschluss an das Monsterkonzert in Buchs folgte ein gemeinsames Abendessen in der Werkstatt in Rankweil, da wir im weiteren Verlauf des Abends noch in Altach aufspielten. In einem leider ziemlich leeren „Madhous“ war unsere Stimmung dennoch gut, und wir spielten gekonnt und mit einer mittlerweile gewonnen Routine und Ruhe unser Programm durch. Im Anschluss gingen wohl alle nach Hause, der wirklich strenge Teil begann ja erst einen Tag später.

 

10.02.2018: Faschingssamstag

Eines vorweg: wie man eine Party organisiert, weiß unser liebgewonnener Gastgeber aus Nüziders sicherlich am allerbesten. Aber dazu später mehr.

Der Faschingssamstag begann für uns mit einem Besuch im Einkaufszentrum in Altenstadt. Dort waren wir eingeladen, um dem gemächlichen Einkaufstrott der Menschen entgegenzuwirken und die nötige Würze zu verbreiten. Sichtlich amüsiert haben wir uns mit der dortigen Rolltreppe und Michaels Ausflug in den Kinderhelikopter. Auf jeden Fall ein grandioser Start in den Tag. Im Anschluss stand der Umzug in Götzis am Programm, den wir dank der freundlichen Stärkung bei Freunden mit gefülltem Magen und gelöschtem Durst begehen konnten. Das Wetter spielte halbwegs mit und auch die Leute waren wie immer gut gelaunt. Nach dem Umzug spielten wir noch ein kleines Platzkonzert ehe wir gemächlich nach Frastanz fuhren, wo wir bei den Schneggahüslern zum Feiern eingeladen waren. Zwar fiel unser eigentlich geplanter Auftritt spätnachmittags aufgrund von organisatorischen Schwierigkeiten ins Wasser, dennoch war es amüsant in Frastanz den anderen Musikvereinen bei ihren Darbietungen zuzuhören.

Doch nun zum alles überstrahlenden Highlight: wir erhielten Wochen zuvor eine Einladung eines Herrn aus Nüziders, der uns bat, in seinen Keller zu kommen, um dort einen Auftritt hinzulegen. Das klingt zunächst mal ganz harmlos, als wir aber dort ankamen, verschlug es uns wohl allen die Sprache. In einem Raum, der brandschutztechnisch maximal fünf Personen Einlass gewähren dürfte, standen wir also mit 17 Leuten inklusive Instrumente und weiteren rund 15 Gästen ziemlich eng zusammengepfercht und holten alles aus uns raus, was da noch so drin war. Die Outfits der anwesenden Gäste standen unseren um nichts nach und der Gastgeber des Abends war der Beweis, dass auch ein klassisches „Lack und Leder Outfit“ durchaus seinen Charme besitzt. Die durchaus erdrückende Enge ließ uns unberührt und wir hatten wohl einen dieser „magischen Momente“. Denn als wir nach getaner Arbeit den Keller verließen, so kamen wir allesamt nicht mehr aus dem Schwärmen und den Lobpreisungen heraus. Ich bin mittlerweile seit neun Jahren in diesem Verein – Nichts ist vergleichbar mit dem, was wir dort erlebten. Ja, es war uns ein inneres Blumenpflücken. Wir können nur hoffen, in Bälde wieder dort eingeladen zu werden.

Danach allerdings durften wir auch in Frastanz nochmal ran. Als Abschluss des Abends durften wir ein letztes Mal an diesem Tage unser Programm zum Besten geben. Viele bekannte Gesichter und Freunde machten auch diesen Auftritt zu etwas besonderem.

 

11.02.2018: Umzug Schlins  

Wiederum eine Premiere, zumindest für mich, noch nie war ich in Schlins am Umzug, weder als Kind, noch als Mitwirkender. Vielleicht war auch deshalb die Startnummernfindung nicht das Einfachste. Als diese Hürde allerdings genommen wurde, war der Rest wieder Routine. Einzig das Wetter meinte es nicht allzu gut mit uns. Eiseskälte, Schneeregen und Wind machten uns, oder zumindest mir, zu schaffen.

Im Anschluss an dem verhältnismäßig langen Umzug spielten wir noch ein kleines Platzkonzert ehe wir wieder den Heimweg antraten. Nach vier Tagen durchgehendem Fasching, waren wohl alle froh, einen Sonntagabend zu Hause und in Ruhe zu verbringen.

 

12.02.2018: Rosenmontag

Auch dieses Jahr begann unser Rosenmontag früh morgens beim Schminken ehe wir dann um viertel nach neun bereits in Dornbirn waren. Dort angekommen führte ein kleiner Umzug zum ORF-Landesstudio wo wir zur Absetzung des Landespräsidenten gemeinsam mit anderen anwesenden Musikzügen aufspielen durften, schön war das.

Danach ging es weiter am Umzug in Mauren (FL). Als unser lieber Martin bei der Aufstellung bemerkte, dass die Reifen seines Schlagzeugs schlicht kaputt waren, und keiner wusste wieso, waren wir alle ein wenig verblüfft. Half ohnehin nichts, den Umzug haben wir auch ohne Martin geschaukelt. Beim darauf folgenden Platzkonzert ließ er sich allerdings nicht nehmen, sein ehemaliges Instrument nochmal umzuhängen und ab ging die Post. Danke an dieser Stelle an Markus und Evi, die sich sofort um die Reparatur des Wagens kümmerten, sodass beim nächsten Auftritt alles wieder wie immer war.

Der nächste Umzug war in Frastanz, das Schaaner Ried Fahren stand am Programm. Wenn ich also vorher in meinen Ausführungen von widrigsten Witterungsbedingungen in Vandans sprach, so muss ich dies relativieren, was uns wettertechnisch in Frastanz geboten wurde, war wirklich nicht grade toll. Die normalerweise orange, gelben Kostüme waren vom Schnee in ein leuchtendes weiß verwandelt worden. Zusätzlich fegte ein unangenehmer Wind durch die Straßen und langsam aber sicher merkte man auch dem ein oder anderen an, dass er sich seinen Montagabend auch anders vorstellen könnte („Heasch wella? Schleacksch Kella!“). Allerdings war niemand böse, als wir nach dem Umzug nicht mehr im Dorfzentrum spielten sondern stattdessen relativ zügig den nach Hause Weg antraten, um uns für das morgige Finale vorzubereiten.

 

13.02.2018: Faschingsdienstag

Ein letztes Mal also hieß es für uns am Faschingsdienstag rein ins Kostüm und Schminke drauf. Zuerst stand der Kinderumzug in Gisingen auf dem Programm. Das vorherrschende Kaiserwetter machte zwar den vorangegangenen Tag nicht vergessen, allerdings war es schon fein, sich ein wenig von den Sonnenstrahlen anscheinen zu lassen. Alleine für das ohnehin bereits gereizte Gemüt. Wie immer war der Umzug auch dieses Jahr einer der längeren. Doch das tat unserer Motivation keinen Abklang. Auch das Platzkonzert im Anschluss hat uns sichtlich Spaß gemacht.

Im Anschluss ging es für uns und unzählige anderer Faschingsnarren in ganz Vorarlberg weiter nach Schnifis. Die kleine Gemeinde hatte ihr 50 jähriges Jubiläum, und dementsprechend ausgelassen wurde gefeiert. Ich denke, Schnifis hat eine grandiose Koordination an den Tag gelegt und der auf den Umzug folgende Auftritt war sicherlich wiederum einer der besten des Jahres. Müde, aber erleichtert haben wir uns im Anschluss noch ein wenig die Zeit vertrieben ehe wir abends endlich und fix und fertig zu Hause die Füße hochlagern konnten. Der offizielle Vorarlberger Fasching war hiermit beendet.

 

17. und 18.02.2018: „Rhytüfeli Fasnacht“

War zwar der Fasching in Vorarlberg bereits vorbei, so war er es nicht für uns. Wir hatten die Ehre und durften in die Schweiz, auf die Rhytüfeli Fasnacht.

Nach einer guten Stunde Anfahrtszeit waren wir früh vor Ort, hatten genug Zeit die Schlafmöglichkeiten anzusehen und haben dann bereits angefangen, uns mental und körperlich auf den Abend vorzubereiten (Stichwort: Vorglühen). Ehe wir uns versahen, war es dann aber auch schon so weit, und wir waren an der Reihe unser Programm zu präsentieren. Eindeutig wurde hier die Wirkung des Alkohols sichtbar, nicht nur aufgrund des verfrühten Auszugs von Michael, sondern vor allem aufgrund der enormen Trägheit des gesamten Auftritts. Aber sei’s drum, das Hauptaugenmerk lag in Tägerwilen sicherlich nicht auf der spielerischen Klasse, sondern vielmehr sollte Tägerwilen als eine Belohnung von uns an uns gesehen werden. Der Abend war einer der amüsantesten seit langer Zeit und auch oder gerade aufgrund des Schlafmangels, war der nächste Tag genauso gut.

An besagtem nächstem Tag durften wir noch auf dem hiesigen Dorfplatz aufspielen und ein letztes Mal in der Saison 17/18 unser Programm präsentieren. Rückblickend war Tägerwilen mitunter eines meiner schönsten Erlebnisse seit ich bei einem Faschingsverein aktiv bin. Ich bin froh, dass ich dabei war.

 

Resümee:

Normalerweise ist das Schlusswort zumeist länger als die voran gegangenen Ausführungen. Dies möchte ich heute vermeiden. Ich halte mich kurz, versprochen.

Um einen Schlussstrich unter die Saison 2017/2018 zu setzten, möchte ich, wie jedes Jahr mein erstes Dankeschön an meinen Freund Martin richten. Ohne ihn, würde das hier alles nicht funktionieren. Darüber sind wir uns im Klaren, danke Martin.

Mein nächstes Dankeschön geht an alle Mitglieder, die dieses Jahr durchgezogen haben. Ihr habt alle bewiesen, dass ihr euch für nichts zu schade seid und dass ihr weder Wind noch Wetter nachgebt. Es ist schön, mit euch gemeinsam den Fasching zu erleben und mit euch gemeinsam Musik zu machen. Ich würde niemanden von euch eintauschen.

Danke auch an Markus, der für mich Jahr für Jahr einspringt, wenn ich mal nicht da bin. Ohne dich, wäre das alles viel komplizierter. Danke auch an Chiara, die seit Jahren im Hintergrund so viel für diesen Verein macht, ohne die dafür nötige Achtung und Dankbarkeit zu erfahren. Danke!

Ein großes Lob geht auch an alle Neumitglieder, die sich allesamt wacker geschlagen haben und ihr bestes gegeben haben. Ich weiß, dass auf euch Verlass ist, das ist wichtig. Danke.

 

 

Das Leben ist schön,

Max